Gerade zum Jahreswechsel stellen sich besonders viele Schweizer und Schweizerinnen die Frage: „Soll ich in die Säule 3a einzahlen?“. Wir zeigen Ihnen hier, wie Sie prüfen können, wie stark sich die Einzahlung in die Säule 3a für Sie lohnt. Denn seien wir ehrlich: Die allermeisten Schweizer zahlen nur in die Säule 3a ein, weil sie dadurch Steuern sparen. Doch wie hoch fällt diese Steuerersparnis für Sie aus?

 

Steuerersparnis Einzahlung Säule 3a

Die Berechnung der Einsparung bei der Steuer dank einer Einzahlung in die dritte Säule ist einfach, benötigt aber Wissen.

Zunächst müssen Sie verstehen, wie die Reduktion der Steuern über eine 3a-Einzahlung funktioniert. Dies ist ganz einfach: Beim Ausfüllen der Steuererklärung geben Sie unter „Abzüge“ den Betrag an, den Sie für die Altersvorsorge in die dritte Säule einbezahlt haben. Zahlen Sie z.B. CHF 6‘000 ein, dann reduziert sich Ihr steuerbares Einkommen um diesen Betrag.

Zweitens müssen Sie verstehen, was der Unterschied zwischen Steuersatz und Grenzsteuersatz ist. Schauen Sie sich dazu dieses Beispiel an:

Eine evangelisches Ehepaar, welches in Zürich lebt, hat ein steuerbares Einkommen von CHF 120‘000. Die Staats- und Gemeindesteuern für Zürich plus die direkte Bundessteuer betragen für 2010 CHF 18‘403. Der Steuersatz beträgt also insgesamt 18403/120000 = 15.3 Prozent.

Würde dieses Ehepaar CHF 6‘000 in die 3. Säule einzahlen, dann würde sich das steuerbare Einkommen auf CHF 114‘000 reduzieren. Die gesamte Steuerlast würde nun noch CHF 16‘771 betragen (entspricht einem Steuersatz von 14.7%).

Die Steuerersparnis beträgt also insgesamt CHF 1‘632 (18‘403 minus 16‘771). Bei einer Reduktion des steuerbaren Einkommens um CHF 6‘000 kann das Ehepaar also über 1‘600 Franken Steuern sparen. Und damit wird der Grenzsteuersatz berechnet: Wie viele Prozent Steuern bezahlen Sie auf einem zusätzlichen Franken Einkommen? Beim Beispiel des Ehepaars aus Zürich beträgt der Grenzsteuersatz bei der Einzahlung 27.2% (1632/6000).

Das bedeutet also: Je höher der Grenzsteuersatz, desto höher die Steuerersparnis durch die steuerbegünstige Altersvorsorge.

Grundsätzlich ist Ihr Grenzsteuersatz umso höher

  • je höher die Steuerlast in Ihrem Kanton ist und
  • je höher Ihr steuerbares Einkommen ist (Stichwort Steuerprogression)

Während ein verheiratetes Paar mit einem Einkommen von CHF 300‘000 in Bern einen Grenzsteuersatz von fast 43% hat, liegt der Grenzsteuersatz für ein Einkommen von CHF 100‘000 im Kanton Zug bei lediglich 14%.

 

Berechnen Sie auf Ihre Steuerersparnis vor der 3a-Einzahlung

Es ist deswegen wichtig, dass Sie vor der Einzahlung in die Säule 3a abschätzen, wie hoch Ihre Steuerersparnis sein wird, und sich erst dann für oder gegen eine Einzahlung zu entscheiden. Es liegt auf der Hand, dass bei einem einbezahlten Betrag von CHF 6‘000 es sinnvoller ist, die Einzahlung zu tätigen, wenn die Steuerersparnis CHF 2‘500 (Grenzsteuersatz: 42%) beträgt als wenn die Einsparung nur CHF 1‘000 (Grenzsteuersatz: 17%) beträgt.

Nutzen Sie dazu den Steuerrechner Ihres Kantons. Die kantonalen Steuerverwaltungen haben solche online Rechner auf ihren Webseiten aufgeschaltet. Achten Sie darauf, nicht nur die Staats- und Gemeindesteuern zu berechnen, sondern auch die direkte Bundessteuer mit einzubeziehen. Den Steuerrechner Ihres Kantons finden Sie z.B. bei der Suche auf Google nach „Steuerrechner Kanton Bern“, falls Sie im Kanton Bern wohnen.

 

Nachteile Einzahlung Säule 3a

Der grösste Nachteil einer Einzahlung in die Säule 3a ist, dass Sie das Geld nur unter wenigen Voraussetzungen wieder beziehen können. Das ist der Deal mit dem Steuervogt: Sie sparen Steuern, aber Ihnen werden Fesseln angelegt, sodass das Geld möglichst dem geplanten Zweck – der Vorsorge fürs Alter – zu Gute kommt.

Das bedeutet, dass Sie kein Geld auf ein 3a-Konto einzahlen sollten, wenn Sie nur über wenig Vermögen verfügen oder wenn Sie das Geld möglicherweise schon bald wieder benötigen werden. Eine Ausnahme bilden die folgenden Gründe, bei denen Sie das Kapital vom 3a-Konto beziehen können.

Sie können das Geld aus der Säule 3a frühestens fünf Jahre vor Erreichen des Pensionierungsalters, also bei Frauen ab 59 Jahren und bei Männern ab 60 Jahren, ordentlich beziehen.

Ein frühzeitiger (ausserordentlicher) Bezug ist nur in folgenden Fällen möglich:

  • Wenn Sie Wohneigentum zum Eigenbedarf erwerben oder eine Hypothek darauf zurückzahlen wollen (pro Ehegatte nur alle fünf Jahre)
  • Wenn Sie eine selbständige Erwerbstätigkeit aufnehmen
  • Wenn Sie auswandern
  • Wenn Sie eine volle Invalidenrente beziehen
  • Wenn Sie einen Nachkauf in die Pensionskasse tätigen wollen (hier entfällt eine weitere Steuerersparnis)

Ein weiterer oft aufgeführter Nachteil ist die Verzinsung, die relativ tief ist. Verglichen mit anderen „risikofreien“ Anlagen ist die Verzinsung in der Säule 3a allerdings hoch, zumal Sie keine Steuern auf den Zinserträgen bezahlen.

 

Empfehlung Einzahlung Säule 3a

Zusammengefasst lohnt sich eine Einzahlung in die Säule 3a umso mehr:

  • …je höher Ihr Grenzsteuersatz und damit je grösser Ihre Steuerersparnis ist
  • …je mehr Sie sparen können und damit je weniger Sie auf das Geld angewiesen sind
  • …je näher der Bezugszeitpunkt ist und damit je höher die jährliche Rendite des einbezahlten Betrags durch die Steuerersparnis ist
  • …je besser die Verzinsung auf dem 3a-Konto im Vergleich zur alternativen Anlageform ausserhalb der dritten Säule ist

 

Hinweis: Wir empfehlen Ihnen, regelmässig die 3a Zinsen zu vergleichen und sich für Institute zu entscheiden, die einen fairen Zins bezahlen. Hier finden Sie eine Liste mit aktuellen 3a-Zinsen im Vergleich finden.