Nachdem die Hypozinsen seit Mitte 2011 kontinuierlich gesunken und seit etwa 3/4 Jahren konstant auf sehr tiefem Niveau geblieben sind, zeichnete sich im 1. Quartal 2013 eine Zinsumkehr ab. So verteuerten sich Festhypotheken mit 10jähriger Laufzeit um durchschnittlich 0.3% auf 2.3%. Dies berichtet Comparis im aktuellen Hypotheken-Barometer vom April 2013:

Hypozinsen 2007 bis 2013

Experten sprechen jedoch noch nicht von einer Zinswende. Denn der Zinsanstieg ist nur teilweise durch die höheren Swap-Zinssätze (Zinsen für mehrjährige Kredite, die sich Banken untereinander gewähren) zurückzuführen. Vielmehr dürften die Banken versucht haben, ihre Margen zu erhöhen. Dies auch in Anbetracht des durch den Bundesrat im Februar 2013 ausgelösten antizyklischen Kapitalpuffers. Ab kommendem Oktober müssen die Banken ein Prozent der risikogewichteten Positionen, die durch Wohnliegenschaften gesichert sind, mit Eigenmitteln decken. Gemäss dem VZ Vermögenszentrum führt dieser einprozentige Kapitalpuffer zu einer Verteuerung der Hypotheken um 0.02%. Weil jedoch nur bei neuen/sich verlängernden Hypotheken die Zinsen angepasst werden können, müssen sich neue Kredite um mehr als 0.02% verteuern, wenn die Banken diesen Kapitalpuffer nicht komplett quersubventionieren wollen.
Dieser Zinsanstieg insbesondere bei den langen Laufzeiten ist noch kein Hinweis darauf, dass nun eine Zinswende gekommen ist und die Zinsen weiter steigen werden. Wenn Sie die Grafik oben betrachten sehen Sie, dass bereits im März die Zinsen wieder konstant geblieben sind.
Panik ist für Hausbesitzer also keine angesagt. Schuldner mit guter Bonität können weiterhin damit rechnen, auch langjährige Festhypotheken für 2.0% oder weniger zu erhalten. Viele Experten empfehlen zudem, auch weiterhin zumindest teilweise auf Libor-Hypotheken zu setzen, sofern diese dem eigenen Risikoprofil entsprechen. Solche Geldmarkthypotheken sind momentan für etwa 1.0% zu haben, also halb so teuer wie 10jährige Festhypotheken.