Wir stellen Ihnen hier einige der besten Sprüche und Börsenwahrheiten von zwei der grössten Investorenlegenden vor und kommentieren diese. Die beiden Börsengurus wurden mit dem Handel von Aktien reich. Denken Sie aber daran, dass es riskant ist, einzelne Aktien zu kaufen. Wir empfehlen, zuerst in einer Strategie festzulegen, wie hoch Ihr Aktienanteil überhaupt sein soll. Danach sollten Sie den grössten Teil davon breit gestreut und kostengünstig anlegen. Das bedeutet für die meisten, die über weniger als 250‘000 Franken verfügen, dass sie ihr Geld in günstige Exchange Traded Funds investieren sollten. Nur wenn Sie über ein hohes Vermögen verfügen, oder sich sehr gut mit der Börse auskennen, sollten Sie in Einzelaktien investieren. Als Kompromiss für interessierte Anleger mit wenig Kapital ist es zudem eine Möglichkeit, 80 Prozent oder mehr in Fonds zu investieren und einen geringen Teil direkt in Einzelaktien zu investieren.

 

André Kostolany

Der ungarische Börsenexperte André Kostolany (1906 – 1999) erwarb sich seinen Status als Börsenguru durch seine Vorträge, Kolumnen und Bücher zum Thema Börse. Obwohl er selbst mehr durch seine Börsenweisheiten als durch seine Erfolge als Anleger bekannt ist, wird er immer wieder gerne zitiert. Schliesslich enthalten seine Aussagen viel Wahrheit und veranschaulichen das Auf und Ab an der Börse sehr gut.

 

„Gehen Sie in die Apotheke, kaufen Sie sich Schlaftabletten und nehmen Sie diese ein. Dann sollten Sie sich einige internationale Standardwerte kaufen und ein paar Jahre schlafen gehen.“

Dieser Spruch umschreibt die Kaufen und Halten Strategie. Sie ist nicht im Sinne von Bankern, weil sie daran zu wenig Kommissionen verdienen, ist aber auf lange Sicht erfolgreich, einfach weil die Börsen langfristig Sicht steigen. Wir empfehlen allerdings, anstelle von Einzeltiteln auf Fonds mit einem tiefen TER (Total Expense Ratio) zu setzen.

 

„Ich kann Ihnen nicht sagen, wie man schnell reich wird; ich kann Ihnen aber sagen, wie man schnell arm wird: indem man nämlich versucht, schnell reich zu werden.“

Hier spricht sicher seine Erfahrung: Kostolany war selbst mehrmals bankrott.

 

„Investiere bei einem Goldrausch nicht in die Goldgräber, sondern in Schaufeln!“

Damit meint Kostolany, dass nicht jeder Goldgräber auch tatsächlich Gold finden wird. Wer aber in einem Boom sicher Geld verdienen wird ist derjenige, der die nötige Ausrüstung dazu verkauft.

 

„Wer viel Geld hat, kann spekulieren. Wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren. Wer kein Geld hat, muss spekulieren.“

Hier spricht Kostolany wieder das Risiko an, auf das wir einleitend auch eingegangen sind. Man darf nur mit Geld spekulieren, das man auch verlieren kann. Hat man wenig Geld, sollte man Aktien fernbleiben. Ist man arm, dann gibt es heute andere Möglichkeiten, als nur via Spekulationen zu Vermögen zu kommen.

 

„Wenn die Börsenspekulation leicht wäre, gäbe es keine Bergarbeiter, Holzfäller und andere Schwerarbeiter. Jeder wäre Spekulant.“

Ein sehr wahrer Spruch. Man sollte seine eigenen Fähigkeiten nie überschätzen. Vielleicht hatte man auch nur ein paarmal Glück mit seinen Trades. Viele, die schnell an der Börse reich wurden, verloren ihr Geld auch schnell wieder.

 

„Wer gut schlafen will, kauft Anleihen, wer gut Essen will bevorzugt Aktien.“

Auf lange Sicht rentieren Aktien deutlich besser als Obligationen. Anlagen in Aktien sollten alle mit dem entsprechenden Risikoprofil tätigen, weil man sich dann vom Vermögenszuwachs mehr leisten kann. Allerdings benötigt man dazu sehr viel Geduld und Gelassenheit im Falle von Kursrückgängen.

 

Warren Buffet

Warren Buffet (geboren 1930) gehört zu den fünf reichsten Menschen der Welt. Sein Vermögen beträgt über 50 Milliarden US-Dollar. Erwirtschaftet hat er es mit seiner Investment-Firma Berkshire Hathaway. Auf ihn sollte man hören, hat er doch eine klassische amerikanische Tellerwäscher-Karriere hingelegt, indem er sich ohne reiche Eltern nach ganz oben hinaufarbeitete. Seine Börsenweisheiten fussen auf seiner Überzeugung, dass man seine Investitionen verstehen soll und dass erfolgreiche Anleger Geduld benötigen.

„Investiere nur in eine Aktie, deren Geschäft du auch verstehst.“ und „Reich wird, wer in Unternehmen investiert, die weniger kosten, als sie wert sind.“

Buffet’s Strategie bestand darin, unterbewertete Unternehmen aufzuspüren, zu kaufen und zu halten. Er hat sich entsprechend stark mit dem Geschäftsmodell einer Firma auseinandergesetzt, bevor er in sie investierte, und er war von der langfristigen Konkurrenzfähigkeit des entsprechenden Unternehmens überzeugt.

 

„Der dümmste Grund eine Aktie zu kaufen, ist, weil sie steigt.“

Wie in seinem ersten Spruch soll man eine Aktie nur kaufen, wenn man versteht, wie das Unternehmen Geld verdient. Zudem spricht Buffet hier den Herdentrieb an. Nur weil alle eine Aktie kaufen und deren Kurs dabei ansteigt bedeutet das nicht, dass diese Aktie tief bewertet ist und man diese kaufen soll.

 

„Wer sich nach den Tipps von Brokern richtet, kann auch einen Friseur fragen, ob er einen neuen Haarschnitt empfiehlt.“

Broker werden immer einen Titel kennen, den sie empfehlen können. Entweder, weil sie diese Aktie selbst halten und mehr Käufer einen Kursanstieg bedeuten oder, weil sie nicht unabhängig sind und Kommissionen verdienen werden – genauso wie der Friseur, der ja nur Geld verdient, wenn man sich bei ihm die Haare schneiden lässt.

 

„Die meisten Leute interessieren sich für Aktien, wenn alle anderen es tun. Die beste Zeit ist aber, wenn sich niemand für Aktien interessiert.“

Über die Börse wird vor allem dann in der breiten Masse gesprochen, wenn sie über längere Zeit gestiegen ist. Das ist aber eher der Moment, auszusteigen. Sind die Kurse gesunken, interessiert sich niemand mehr für Aktien aus Angst, noch mehr Geld zu verlieren. Das hingegen ist ein starkes Kaufsignal für Buffet – und das sollten auch Sie als Anleger nützen. Buffet selbst wurde durch seine Käufe in der Wirtschaftskrise 1973/74 sehr reich, als er Beteiligungen an soliden Unternehmen günstig erwerben konnte. Aber auch die Zeit nach dem Crash des Internet-Booms 2002/2003 sowie nach der Finanzkrise 2007/08 waren sehr gute Möglichkeiten, um zu tiefen Kursen einzusteigen. Und solche Gelegenheiten für langfristige Investoren wird es immer wieder geben.

 

„Kaufe nie eine Aktie, wenn du nicht damit leben kannst, dass sich der Kurs halbiert.“

Einzelne Aktien – egal wie solide das Unternehmen erscheint – können in kurzer Zeit total abstürzen. Buffet rät deswegen ängstlichen Anlegern davon ab, überhaupt in Aktien zu investieren. Wir empfehlen, in Fonds anzulegen. Auch diese schützen nicht komplett gegen einen 50%-Kursrückgang im Falle eines Börsencrahs, senken aber das Risiko von Einzeltiteln beträchtlich.

 

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