Der Schlüssel zum Reichtum ist die richtige Mischung aus Sparen und Investieren. Darüber herrscht Einigkeit. In der Theorie ist das ziemlich einfach. Warum scheitern aber so viele daran? Warum gerät man in tiefe Schulden?

Bei einigen liegt es an der mangelnden Selbstdisziplin, bei anderen ist es der überdurchschnittlich luxuriöse Lebensstil. Gründe gibt es wie Sand am Meer. Es liegt im Auge des Betrachters, ob ein Grund zu einer Ausrede wird.

In diesem Post schildern wir die 5 klassischen Ausreden, warum Otto Normalverbraucher kein Geld sparen “kann/will”:

  1. Ich verdiene nicht genug Geld.
  2. Die Zinssätze bei Banken sind zu tief.
  3. Ich werde mein Geld anlegen. Wenn ich mehr Geld verdiene.
  4. Bei diesen kleinen Beträgen spielt es keine grosse Rolle.
  5. Ich komme gut über die Runden, der Lohn kommt ja fortlaufend. Wozu denn sparen?

 

Ausrede #1: Ich verdiene nicht genug Geld

Dies könnte für manche Leute durchaus wahr sein. Am Ende eines Monats kein Geld mehr übrig zu haben, heisst jedoch nicht unbedingt, dass man es sich nicht leisten kann Geld zu sparen. Wir reden hier nicht von mehreren Hundert oder gar Tausend Franken. Dass einige Leute am Existenzminimum leben und sonst schon radikal sparen, das schliessen wir natürlich nicht aus. Uns geht es nur darum zu überlegen, wo man Spielraum fürs Sparen hat. In der Tat verschwenden wir zu viel Geld beim Kauf von unnötigen Gegenständen. Ein Grund, warum viele Leute denken, dass sie nicht genug Geld zum Sparen haben ist, weil sie nicht wissen, wo ihr Geld überhaupt hingeht und wie viel sie für Dinge ausgeben, die sie gar nicht brauchen.

Machen Sie sich mal eine Liste von allen Spontankäufen eines bestimmten Monats und schauen Sie wie viele dieser Dinge Sie heute noch brauchen bzw. schon gebraucht haben.

Sicherlich werden Sie ein paar „Fehleinkäufe“ entdecken. Zählen Sie dabei die Preise aller nützlichen Dinge zusammen und subtrahieren Sie diese von der Summe aller Spontaneinkäufe. Diesen Wert hätten Sie sparen können.

 

Ausrede #2: Die Zinssätze bei Banken sind zu tief

„Die Zinssätze bei den Banken sind so tief wie nie zuvor. Wozu überhaupt Geld sparen?“ Es ist ja nichts Neues, dass diese Zinssätze um einiges tiefer sind als diejenigen einer Geldanlage.

Man stelle dem Fragenden trotzdem eine Gegenfrage: „Würden Sie lieber Ihr Geld sicher bei der Bank deponieren und dafür einen tiefen Zins erhalten oder Ihr Geld zu Hause lassen?“

Zinsen sind gute Mittel um Ihre Ersparnisse zu erhöhen, auch wenn Sie minimal sind. Wenigstens haben Sie später ein bisschen Geld, wenn Sie es dringend brauchen. Das kann nützlich sein, wenn Sie sich etwas Grösseres kaufen wollen bzw. müssen (z.B. ein GA) und Sie sich dann entscheiden müssen, ob Sie in Raten oder in vollem Betrag bezahlen wollen. Da wir sowieso beim Thema Zinsen sind; mit einer Vollzahlung würden Sie Zinsen sparen.

Auf diese oben genannte Frage erwartet man nicht unbedingt entweder Antwort A oder B. Noch besser, Sie sagten C: „Ich würde mein Geld anlegen.“

 

Ausrede #3: Ich werde mein Geld anlegen, wenn ich mehr Geld verdiene

Diese Aussage bekommt man sehr oft zu hören. Zum einen ist es verständlich, zum anderen lässt man ziemlich viel Geld liegen. Verständlich, weil man mit dem gegenwärtigen Lohn nicht viel investieren kann. Jedoch kann man schon ab wenig Geld investieren und dabei beachtliche Profite einkassieren. Im Folgenden haben wir ein Beispiel einer Fondanlage:

Wenn Sie monatlich 100 CHF in Ihre Fondanlage einzahlen, haben Sie nach 5 Jahren einen Gewinn von rund 1600 CHF, bei 10 Jahren sogar knapp 6800 CHF. Dabei sind wir von einem durchschnittlichen Gewinn von 8% ausgegangen, was durchaus sehr realistisch ist.

 

Ausrede #4: Bei diesen kleinen Beträgen spielt es keine grosse Rolle

Diese Aussage kommt meistens bei der Entscheidung, ob man eine Lebensversicherung abschliessen soll. Viele haben Angst, sich für immer an die Lebensversicherung zu „binden“, sprich jeden Monat bis zur Pensionierung Beiträge leisten zu müssen. In der Schweiz gilt ein Mindestbeitrag von 100 CHF pro Monat. Diesen kann man beliebig nach oben ändern, jedoch nicht nach unten. Mit dem Abschluss einer Lebensversicherung hat man dafür folgende Vorteile:

  • Risikofreie Geldanlage
  • Verzinsung des einbezahlten Kapitals (Zinseszins-Effekt)
  • Auszahlung an den Ehepartner beim Todesfall

Natürlich muss man nicht unbedingt eine Lebensversicherung abschliessen. Auch Ersparnisse auf dem Sparkonto werden verzinst, wenn auch nur minimal.

 

Ausrede #5: Ich komme gut durch die Runden, der Lohn kommt ja fortlaufend. Wozu denn sparen?

Viele geraten an einem unerwarteten Zeitpunkt in finanzielle Schwierigkeiten, weil Sie in der Vergangenheit keine Ersparnisse gebildet haben. Sie denken, wenn sie ihre Miete, Versicherung, Schulbildung und sonstige Kosten bezahlen können, kommen Sie gut durch die Runden. Passiert mal etwas Unerwartetes merken sie, dass Sie etwas an ihrer Budgetplanung ändern müssen.

Man stelle sich vor, man verliert seinen Job oder das Auto hat einen grösseren Defekt und muss neu ersetzt wurden. Von wo kommt das Geld? Es bliebe nur noch übrig von jemandem Geld zu borgen. Somit wären wir wieder bei den Zinsen. Gewiss sollte man sich nicht immer das Worst-Case-Szenario vorstellen. Schliesslich haben wir alle mal gelernt positiv zu denken. Trotzdem kann eine Art „Absicherung“ gegen Worst-Case-Szenarios einem Individuum aus der Patsche helfen.

Diese 5 Tipps werden Sie selbstverständlich nicht zum Millionär machen. Sie hilft Ihnen lediglich den einen oder anderen Franken zu sparen bzw. zu gewinnen. Bei ein paar Banknoten mehr im Portemonnaie hätten Sie bestimmt auch nichts dagegen!

 
Autor: Dieser Beitrag wurde von Stephan Tchen verfasst.