Sicher haben Sie schon vom 3-Säulen-System der Schweizer Altersvorsorge gehört:

  1. Staatliche Vorsorge (AHV / IV)
  2. Berufliche Vorsorge (Pensionskasse)
  3. Private Vorsorge

Die Säule 3a ist ein Teil der privaten Vorsorge, die jedoch steuerlich begünstigt ist. Man nennt sie im Gegensatz zur freien Selbstvorsorge auch die „gebundene Selbstvorsorge“, weil die Gelder darin nicht frei verwendet werden können. Kurz gesagt fördert der Staat mit einer Steuerersparnis das Sparen von Geld fürs Alter und hat gewisse Regeln festgelegt, wie dieses Kapital fürs Alter erhalten bleiben soll.

 

Wie funktioniert die Säule 3a?

Grundsätzlich können alle Erwerbstätigen eine Säule 3a-Konto eröffnen. Dabei können Sie wählen zwischen einem reinen Konto oder einer Lösung mit Fonds. Oftmals ist es besser, sich für eine reine 3a-Konto-Lösung zu entscheiden, weil die Zinsen gut sind und keine Gebühren anfallen.

Dabei können Sie jährlich bis zum Alter 65 (Männer) resp. 64 (Frauen) höchsten den 3a-Maximalbetrag einzahlen. Wenn Sie noch erwerbstätig sind, sogar bis 70/69. Das Geld in der dritten Säule ist dann gebunden und kann nur in wenigen Fällen vor dem Alter 60/59 bezogen werden.

 

Was sind die Vorteile der Säule 3a?

Der Hauptgrund, weswegen viele in die Säule 3a einzahlen, ist die Steuerersparnis. Wenn Sie z.B. 6‘000 Franken einzahlen und Ihr Grenzsteuersatz 33% beträgt, dann sparen Sie 2‘000 Franken an Steuern, weil Sie den einbezahlten Betrag auf der Steuererklärung vom steuerbaren Einkommen abziehen können.

Zudem sind Zinserträge ebenfalls steuerfrei. Die Nettorendite ist deswegen auf 3a-Konten im Vergleich in der Regel deutlich höher als mit anderen sicheren Anlageformen.

Nicht zu verachten ist zudem, dass das Geld sicher verwahrt ist, weil eine Auszahlung erst im Pensionsalter möglich ist. Gerade für Personen, die „schlechte Sparer“ sind und jeweils so viel Geld ausgeben, wie auf dem Konto verfügbar ist, ist dies deswegen eine sinnvolle Form der Vorsorge fürs Alter.

 

Was sind die Nachteile der Säule 3a?

Der grösste Nachteil ist, dass Sie Gelder aus der Säule 3a nur in wenigen Fällen frühzeitig, also vor dem Alter 60/59, beziehen können. Diese Fälle sind:

  • Einkauf in die Pensionskasse
  • Finanzierung von Wohneigentum
  • Selbständigkeit
  • Auswanderung
  • Invalidität (100%)

 

Bei der Auszahlung wird zudem eine Steuer fällig, die jedoch deutlich geringer ist als die Steuerersparnis bei der Einzahlung. Da man fünf Jahre für den ordentlichen Bezug Zeit hat, empfehlen wir in unserem 3a Steuer-Tipp, mehrere Säule 3a-Konten aufzubauen, um diese dann gestaffelt beziehen zu können. Nachträglich ist es nämlich nicht mehr möglich, sein Konto auf mehrere Konten aufzuteilen.

 

Lohnt sich die Einzahlung in die Säule 3a?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten; wir besprechen in diesem Artikel genauer wann sich die Einzahlung in die Säule 3a lohnt. Grundsätzlich ist die dritte Säule ein sinnvolles Instrument für die Altersvorsorge. Entscheidend dabei ist die Abwägung zwischen den wichtigsten Vorteilen Steuerersparnis und guter, steuerfreier Zins sowie dem Nachteil, dass das Geld für lange Zeit gebunden ist. Damit eignet sich diese Form der privaten Vorsorge insbesondere für zwei Personengruppen:

  • für gut verdienende Personen, weil diese eine prozentual höhere Steuereinsparung erzielen und diese eher Geld für lange Zeit entbehren können
  • für ältere Arbeitnehmer, weil für diese die Steuerersparnis stärker ins Gewicht fällt (Aufteilung der Ersparnis auf wenige statt auf viele Jahre bedeutet höhere Rendite) und weil diese das Geld schneller wieder beziehen können

Sparer sollten Sie darauf  achten, Ihre Konten bei Banken zu haben, die gute Zinsen anbieten. Ein kleiner Unterschied von auch nur 1/4 Prozent macht über 25 Jahre einen Unterschied von über 10’000 Franken aus. Hier finden Sie aktuelle 3a Zinsen der grossen Schweizer Banken im Vergleich. Ein Wechsel der Bank ist übrigens einfach und kostenlos – Sie können dazu unseren Musterbrief verwenden.

 

Weitere Fragen und Antworten haben wir hier veröffentlicht, wo Sie auch die Möglichkeit haben, eigene Fragen an uns zu stellen.