Die Krankenkassen bieten nebst dem Standard-Versicherungsmodell nach KVG auch alternative Versicherungsmodelle an. Die bekanntesten davon sind:

Hausarzt-Modell: Beim Hausarzt-Modell verpflichtet sich der Versicherte, im Falle einer Krankheit immer zuerst einen Hausarzt, der mit der entsprechenden Krankenkasse zusammenarbeitet, zu konsultieren. Ein direkter Besuch bei einem Spezialisten oder in einem Spital – ausser in einem medizinischen Notfall – ist nicht gestattet. Durch dieses Hausarzt-Modell kann rund 10% der Krankenkassenprämie eingespart werden.

HMO-Modell (Health Maintenance Organizations): In HMO-Gesundheitszentren ist das Wissen von Fachärzten, Therapeuten und Spitälern zusammen verbunden. Dadurch ist es einfacher, durch die richtige Person behandelt zu werden. Auch das Einholen einer Zweitmeinung ist einfach. Die Krankenkassen arbeiten mit diesen Gruppenpraxen zusammen. Als HMO-Versicherter verpflichtet man sich ähnlich wie beim Hausarzt-Modell,  für Behandlungen immer zuerst ein HMO-Gesundheitszentrum aufzusuchen, das mit der eigenen Krankenkasse zusammen arbeitet. Durch die Wahl eines HMO-Modells sind Prämienersparnisse im zweistelligen Prozentbereich möglich.

Tele-Medizin-Modell: Wenn man ein Tele-Medizin-Modell wählt, dann verpflichtet man sich, vor dem Aufsuchen eines Arztes zuerst ein Telemedizin-Zentrum anzurufen. Dort bespricht man mit einem Spezialisten sein gesundheitliches Problem und er gibt eine Empfehlung ab, wie man weiter vorgehen soll. Dadurch entfallen bei Bagatellen Arztbesuche, und Krankenversicherte werden ggf. direkt an einen Fachspezialisten verwiesen, was den Besuch beim Hausarzt erspart und dadurch die Behandlungskosten senkt. Auch hier sind Rabatte von über 10% auf der Krankenkassenprämie möglich. Die Krankenkassen verwenden unterschiedliche Bezeichnungen für das Tele-Medizin-Modell. So heisst dieses bei

  • Helsana (inklusive Aerosana, Avanex, Progrès, Sansan): „Premed 24
  • Atupri: „TelFirst
  • ÖKK: „Casamed24
  • und bei einigen anderen Krankenkassen wie der Swica „Telmed

Nur einer von sechs Schweizern wählt alternatives Versicherungsmodell

Trotz dem grossen Einsparpotenzial von mehreren hundert Franken pro Krankenversicherten wählten 2007 gemäss einer Erhebung von santésuisse fünf von sechs Schweizern das Standard-Versicherungsmodell nach KVG:

Möglichkeiten Grundversicherung Krankenkasse und Wahl alternative Modelle

Die Einschränkungen bei alternativen Versicherungsmodellen für die Versicherten sind im Verhältnis zur Prämienersparnis gering. Und die Rabatte sind insbesondere für Versicherte mit der tiefsten Franchise von CHF 300 sehr interessant, weil

  • die Summe der pro Jahr bezahlten Prämien an die Krankenkassen am höchsten sind. Eine Ermässigung von beispielsweise 10% wird auf einer viel höhere Prämie abgezogen
  • der maximale Rabatt, den die Krankenversicherungen gewähren dürfen, ist nach oben beschränkt. Es kann sein, dass ein Versicherter mit CHF 2’500 Franchise deswegen keinen oder praktisch keinen Rabatt für einen Wechsel auf ein alternatives Versicherungsmodell erhält. Bei der tiefsten Franchise ist dies nicht der Fall

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