Im zweiten Quartal 2013 sind die Zinsen für Festhypotheken weiter angestiegen, zum Teil sogar stark. Journalisten sprachen schon von „Zinswende“ und „Ende des Immobilienbooms“, als sie die Medienmitteilung von Comparis mit dem aktuellen Hypotheken-Barometer erhielten. Allerdings wird die Suppe nicht so heiss gegessen, wie sie gekocht wird.

Wenn Sie sich die folgende Grafik anschauen, dann sehen Sie, wie stark die Zinsen zwischen April und Juni 2013 angestiegen sind:

Nach den historischen Tiefstständen in den letzten 18-24 Monaten sind die Zinsen wieder auf das Niveau vom Sommer 2011 angestiegen. Auf lange Sicht betrachtet ist dies immer noch sehr tief, aber wer den richtigen Moment fürs Abschliessen oder Verlängern seiner Festhypothek verpasst hat, zahlt jetzt deutlich mehr:

  • 5 Jahre Festhypothek: Von 1.6% (April 2013) auf 1.9% (Juni 2013) -> +19%
  • 10 Jahre Fest: Von 2.2% auf 2.6% -> +18%

Wer jetzt aber meint, den „richtigen Moment“ verpasst zu haben, sollte sich deswegen aber nicht ärgern. Den allerwenigsten gelingt das perfekte Timing, und seien wir ehrlich: die Mehrheit derjenigen, denen es gelungen ist, hatte einfach Glück.

Zudem spricht momentan wenig dafür, dass die Hypothekarzinsen im gleichen Tempo steigen werden. Vielmehr scheint der Zinsanstieg im 2. Quartal einfach eine Massnahme der Banken gewesen zu sein, ihre (gesunkenen) Margen im Hypothekargeschäft wieder zu erhöhen. Dafür sprechen auch die aktuellen Zinsen: Per Anfang August haben 10 von 12 durch uns beobachtete Banken und Versicherungen die Zinsen für fünfjährige Festhypotheken gesenkt, und zwei Institute haben sie unverändert gelassen. Es könnte also durchaus sein, dass die Hypothekenzinsen im Juli den Höchststand fürs 2013 erreicht haben auf dem jetzigen Niveau bleiben oder sogar wieder leicht sinken werden.