In einer länderübergreifenden Studie wurden den Teilnehmenden drei Fragen zum Thema Geld gestellt. Das Ergebnis ist erschreckend: Lediglich die Hälfte der Teilnehmenden aus der Schweiz hatte es geschafft, alle drei Fragen richtig zu beantworten, wie 20 Minuten berichtete. Das ist aber immerhin deutlich besser als das Resultat der Teilnehmer aus den USA, Italien, Deutschland und Frankreich, wo nur rund 30% die Fragen richtig beantworteten. Noch schlechter fiel das Resultat in Russland aus, wo nur 4% die drei Fragen richtig beantworteten.

Das Ergebnis zeigt, wie schwach das Verständnis für Finanzen in der Bevölkerung ist. Hier besteht Handlungsbedarf, wie auch andere Umfragen aufgezeigt haben. Die Verantwortlichen für Lehrpläne sollten sich schon mal kritisch fragen, was wichtiger ist im Leben: Gedichte auswendig zu können oder sein Leben finanziell meistern zu können.

 

Machen Sie selbst das Geld-Quiz mit den 3 Fragen

Jedenfalls: wie gut kennen Sie sich in Geldfragen aus? Beantworten Sie jetzt diese drei kurzen Fragen und erfahren Sie unten, ob Sie sich beim Thema Geld gut auskennen!

Notieren Sie sich die Lösungen auf einem Stück Papier, die richtigen Antworten erfahren Sie weiter unten.

Frage 1: Angenommen, Sie haben 100 Schweizer Franken auf dem Konto, bei einem Zinssatz von 2 Prozent. Wie hoch glauben Sie, ist ihr Kontostand nach fünf Jahren, wenn Sie das Geld nicht anrühren?

a) mehr als 102 Schweizer Franken

b) exakt 102 Schweizer Franken

c) weniger als 102 Schweizer Franken

d) weiss nicht/keine Antwort

 

Frage 2: Stellen Sie sich vor, der Zins auf Ihrem Konto beträgt ein Prozent und die Inflationsrate liegt bei zwei Prozent. Können Sie mit dem Geld nach einem Jahr…

a) mehr kaufen

b) genauso viel kaufen

c) weniger kaufen

d) weiss nicht/keine Antwort

 

Frage 3: Ist die folgende Aussage richtig oder falsch? „Der Kauf einer einzelnen Aktie ist in der Regel weniger riskant als der Kauf eines Aktienfondsanteils.“

a) richtig

b) falsch

c) weiss nicht/keine Antwort

 

Haben Sie sich die Antworten notiert? Dann erfahren Sie jetzt, ob Sie zu der Minderheit gehört, welche alle Fragen richtig beantworten konnte.

Die richtigen Antworten lauten (halten Sie die linke Maustaste gedrückt und markieren Sie den Text nach dem Doppelpunkt): Frage 1: a  Frage 2: c Frage 3: b

 

Detaillierte Antworten mit Erklärungen

Frage 1: Wer die Frage genau liest, wird ohne rechnen zu müssen auf die richtige Antwort kommen. 2% Zins auf 100 Franken ergeben 2 Franken in einem Jahr. In fünf Jahren muss es also deutlich mehr als 102 Franken ergeben, weswegen a die richtige Antwort ist. Genau kann man das Resultat berechnen, wenn man noch den Effekt des Zinseszinses berücksichtigt. Im zweiten Jahr beträgt der Kontostand ja 102 Franken, und mit einem Zinssatz von 2% beträgt der Zins in diesem Jahr etwas mehr als 2 Franken, nämlich 2.04 Franken. Nach fünf Jahren beträgt der Kontostand dann sogar 110.41 Franken (gerechnet: 100 x 1.02^5).

Frage 2: Auch hier muss man nichts rechnen, sondern nur verstehen, was Inflation ist – nämlich der Begriff für die Messung der Preissteigerungen in einem Land. Bei einem Zins von 1% wachsen 100 Franken auf 101 Franken an. Allerdings kostet ein Warenkorb wegen der Inflation von 2% nach einem Jahr nicht mehr 100, sondern 102 Franken. Man kann sich folglich rund 1% weniger kaufen als ein Jahr zuvor, weswegen c die richtige Antwort ist.

Frage 3: Diese Frage sollte jeder richtig beantworten können, der selbst Aktien besitzt oder zumindest das Sprichwort „Man soll nicht alle Eier in einen Korb legen“ kennt. Natürlich ist die Antwort b korrekt. Wer sein ganzes Geld nur in eine einzelne Firma investiert, geht ein hohes Risiko ein. Selbst „sichere“ Titel wie früher die UBS  oder die Swissair zeigten, wie wichtig die Diversifikation ist. Man sollte seine Risiken streuen, indem man breit investiert. Und Aktienfonds investieren in mehr als eine Aktie und sind somit weniger riskant. Wir raten davon ab, einzelne Aktien zu kaufen, und empfehlen den Kauf von günstigen, passiv verwalteten Exchange Traded Funds oder Indexfonds. Auch hier sollte man aber auf eine ausreichende Diversifikation achten und nicht nur auf einen einzigen Fonds setzen, weil sonst entweder bei den investierten Währungen, Ländern oder Branchen ein Ungleichgewicht bestehen kann.

Und wie haben Sie im Geld-Quiz abgeschnitten? Schreiben Sie jetzt einen Kommentar dazu!