Auch im letzten Quartal verharrten die Hypozinsen auf rekordtiefem Niveau. Im ganzen 2012 veränderten sich die Zinsen für Festhypotheken kaum. Auch die Zinsschwankungen waren auf dem tiefsten Niveau der letzten zehn Jahre. Festhypotheken mit 10jähriger Laufzeit pendelten nur zwischen 1.9% und 2.3%, also innerhalb einer Spannbreite von 0.4%. Noch im 2008 betrug die Spanne 1.3 Prozentpunkte. Dies sind die Erkenntnisse aus dem quartalsweise von Comparis veröffentlichen Hypotheken-Barometer.

Nachdem die nachgefragten Hypotheken mit langer Laufzeit (7-10 Jahre) fünf Quartale lang in Folge zunahmen, sank deren Anteil um 7 Prozentpunkte auf 78%. Gewonnen haben Geldmarkthypotheken, welche auf dem Libor-Satz beruhen. Deren Anteil stieg auf 10%. Auch Festhypotheken mit kurzer Laufzeit (unter 3 Jahren) wurden stärker nachgefragt (5% statt 2%).

Im historischen Vergleich waren Libor-Hypotheken die günstigste Wahl. Weil diese auf sehr kurzfristigen Zinsen basieren (3-Monats-Libor; noch günstiger ist der 1-Monats-Libor) kosten diese auf lange Sicht am wenigsten. Allerdings haben die Banken in den letzten 1.5 Jahren ihre Margen auf solchen Geldmarkthypotheken erhöht, und gleichzeitig sind die Zinsen für Hypos mit kurzer Laufzeit sehr tief. Deswegen ist es aktuell oftmals besser, anstelle einer Libor-Hypothek eine Festhypothek mit zwei Jahren Laufzeit zu wählen. Diese sind etwa gleich teuer wie Libor-Hypotheken, tragen aber kein Zinsrisiko in sich. Eine Absicherung einer Geldmarkthypothek via Cap macht aktuell erst recht keinen Sinn, weil der Zins über demjenigen einer Festhypo liegt. Einzig wenn jemand die Möglichkeit haben will, rasch in eine langjährige Festhypothek zu wechseln im Fall eines starken Zinsanstiegs, sollte er diese Kreditart näher anschauen.